Familienfreundlichkeit als Erfolgsfaktor: VR Bank Kitzingen eG setzt auf flexible Arbeitsmodelle

Einblicke in die familienfreundliche Personalpolitik der VR Bank Kitzingen eG

Im Interview spricht Anna Schäfer, Personalleiterin der VR Bank Kitzingen eG, über die Bedeutung der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben und erklärt, wie flexible Arbeitsmodelle und betriebliche Unterstützungsangebote zur Work-Life-Balance der Mitarbeitenden beitragen.

Warum ist das Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf für die VR Bank Kitzingen so wichtig?

Anna Schäfer: „Das Thema liegt uns deshalb am Herzen, weil sowohl Arbeitgeber als auch  Mitarbeitende davon profitieren. Eine gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf trägt zur Zufriedenheit und Motivation der Belegschaft bei und wirkt sich positiv auf die Produktivität und das Arbeitsklima aus. Es ist entscheidend, dass Beruf und Familie sich nicht gegenseitig im Weg stehen.“

Wie unterstützt Ihr Unternehmen konkret?

Anna Schäfer: „Die Möglichkeiten sind so vielfältig wie die Herausforderungen unserer Mitarbeitenden. Im persönlichen Gespräch ermitteln wir, was für die Kollegin oder den Kollegen einen Mehrwert bietet. Zum Beispiel machen 45 % unserer Mitarbeitenden von Teilzeitmodellen Gebrauch. Flexible Arbeitszeiten und eine Betriebsvereinbarung zum mobilen Arbeiten sind mittlerweile selbstverständlich. Mit der Quote 60 % vor Ort und 40 % Remote machen wir gute Erfahrungen. Die Umwandlung von Arbeitsentgelt in zusätzliche Urlaubstage und Zeitwertkonten sind weitere Optionen, um Beruf und Familie unter einen Hut zu bekommen.“

Nicht nur die Kinderbetreuung spielt im Alltag eine Rolle. Wie gehen Sie mit der Pflege von Angehörigen um?

Anna Schäfer: „Das ist ein sehr wichtiges Thema, das wir auch in unserer regelmäßigen Kundenveranstaltung “Das Leben planen” thematisieren. Die Pflege von Angehörigen geht oft mit großen emotionalen und organisatorischen Belastungen einher. Meine Kollegin Julia Neubert ist unsere Ansprechpartnerin für Elternzeit und Pflege. Bei ihr können sich betroffene Mitarbeitende über Unterstützungsangebote informieren und Möglichkeiten zur Vereinbarkeit besprechen. Die Angebote sind vergleichbar mit denen zur Kinderbetreuung.“

Welche Erfahrungen haben Sie bisher mit den Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf gemacht? Wie reagieren die Mitarbeitenden?

Anna Schäfer: „Die Rückmeldungen sind durchweg positiv. Unsere Mitarbeitenden schätzen die Flexibilität und die Unterstützung, die sie erhalten, und geben diese auch zurück. Besonders die Möglichkeit, Arbeitszeit und Arbeitsort flexibel zu gestalten, wird sehr gut angenommen. Das zeigt sich unter anderem daran, dass Mitarbeitende ihre Stunden aufstocken, auch die Männer selbstverständlich Elternzeit in Anspruch nehmen und unsere beiden Vorständinnen Selina Gruß und Anika Friedrich ihre verantwortungsvollen Positionen erfolgreich mit ihrem Familienleben vereinbaren. Diese Offenheit gegenüber Teilzeitarbeit ist ein wichtiger Schritt beim Thema Gleichberechtigung. Viele Eltern möchten in Teilzeit anspruchsvolle Jobs übernehmen und sich auch während Care-Arbeit beruflich weiterentwickeln. Bei uns ist Karriere auch in Teilzeit möglich.  Außerdem akzeptieren wir selbstverständlich, wenn während der Sommerferien vereinzelt ein Kind im Büro sitzt und malt, während Papa oder Mama an einem wichtigen Termin teilnehmen. Solche Anpassungen sind Ausdruck unserer familienfreundlichen Unternehmenskultur.“

Wie sehen Sie die Zukunft der Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf? Welche Entwicklungen erwarten Sie?

Anna Schäfer: „Ich denke, dass die Bedeutung der Vereinbarkeit weiter zunehmen wird. Es ist meiner Meinung nach weniger wichtig, was genau vereinbar sein soll – Kinder, Pflege, Freizeit, Studium, nebenberufliche Tätigkeit, Sport, Hund etc. Entscheidend ist, dass der Beruf mit dem, was dem Mitarbeiter sonst noch wichtig ist, vereinbar ist. Wir sind überzeugt, dass wir als kleiner Arbeitgeber schon sehr weit vorne dabei sind, auch beim Thema Gleichberechtigung. Um den Herausforderungen des demografischen Wandels und des Fachkräftemangels gut begegnen zu können, steckt in der Vereinbarkeit ein großer Hebel. “